Wenn von „Aronia“ die Rede ist, ist meist die Schwarze Apfelbeere „Aronia melanocarpa“ gemeint. Ihre reifen Früchte sind violett-schwarz, rundlich und erinnern an Heidelbeeren, diese sind allerdings ein bisschen größer. Zu Beginn des Wachstums sind sie von einer weißlichen Wachsschicht bedeckt. Diese verliert sich jedoch im Laufe der Zeit und die Früchte glänzen beinahe schwarz. Das Fruchtfleisch verfärbt sich mit zunehmender Reife intensiv rot. Bei den Früchten handelt es sich nicht – wie der Name vermuten lassen könnte – um Beeren. Botanisch sind es sogenannte unterständige Sammelbalgfrüchte, genauso wie Äpfel und Birnen. Daher haben sie mit diesen beiden Rosengewächsen mehr gemeinsam als mit botanisch echten Beeren, denen sie äußerlich ähneln. Die Früchte der Apfelbeeren enthalten allerdings kein Kerngehäuse und nur kleine, hell- bis dunkelbraune Samen. Sie reifen von August bis Oktober zu etwa 10 bis 30 Früchten an den Dolden des robusten Aroniastrauches.
Aroniabeeren
können auch eingefroren werden. Aufgetaut sind sie weniger herb. Wer es
noch milder mag, verarbeitet Beeren zu Saft, Konfitüre, Fruchtsoßen
oder Sirup. Getrocknete Aroniafrüchte schmecken ähnlich wie Rosinen und
eignen sich gut zum Backen und Kochen.
Aufgrund des hohen Farbstoffgehaltes verwendet man zum Beispiel
Aroniatrester – der bei Herstellung von Saft entsteht – als natürlichen
Farbstoff in anderen Lebensmittelprodukten.
Die Apfelbeeren enthalten neben vielen Vitaminen vor allem sekundäre Pflanzenstoffe, wie Anthocyane. Von diesem blau-roten Farbstoff besitzen sie sogar mehr als jedes andere Obst. Anthocyane gehören zu den Flavonoiden, die Körperzellen vor freien Radikalen schützen und die Zelloxidation verlangsamen sollen. So können Fettablagerungen in den Blutgefäßen reduziert und Arteriosklerose vorgebeugt werden. Flavonoide haben auch eine entzündungshemmende Wirkung. Neben sekundären Pflanzenstoffen enthalten Aroniafrüchte vor allem viel Vitamin C (13,7 mg/100 g frische Beeren). Auch Mineralstoffe sind reichlich vorhanden; vor allem Eisen, Jod, Calcium, Kalium und Zink. Daneben bieten die kleinen Früchte noch Zucker und geringe Mengen Gerbstoffe, welche auch für den herben Geschmack verantwortlich sind. Frische Aroniabeeren sollten nicht in zu großen Mengen gegessen werden, da die Samen blausäurehaltig sind.
Übrigens: Die Aroniabeere kommt ursprünglich aus dem Nordosten der USA. Von dort gelangte sie über Russland in den 1950er Jahren nach Mitteleuropa. Inzwischen wird Aronia zunehmend auch in Deutschland angebaut.